Vor allem im deutschsprachigen Raum erfreut sich das Lenormand-Deck steigender Beliebtheit. Jedoch wissen viele Menschen, die Lenormand Karten kaufen nicht, dass Marie-Anne Lenormand nie mit diesen Karten gearbeitet hat, ja diese sogar nicht einmal gekannt hat. Ganz normale Spielkarten, manchmal mit kleinen Anmerkungen versehen, wurden von ihr benutzt, um ihren Klienten die Karten zu legen. Jedoch wurde Lenormand am Anfang ihrer Karriere von einem ganz speziellen Kartendeck inspiriert: dem Etteilla-Tarot.
Jean-François Alliette, 1738 in Paris geboren, war ein französischer Okkultist, der das Tarot als Divinations-Instrument erstmalig einem breiten Publikum zugänglich machte. Er verband dabei das Tarot mit der Astrologie, der Vier-Elementen-Lehre und der klassischen Typologie. In seinem ersten Buch „Etteilla, ou manière de se récréer avec un jeu de cartes” gebraucht Alliette noch ganz normale Spielkarten, denen er eine sogenannte „Etteilla-Karte“ hinzufügte (wobei Etteilla die Rückwärtsform von Alliette darstellt). Inhaltlich beschreibt er verschiedene Legesysteme sowie festgelegte Bedeutungen der einzelnen Karten, streng unterteilt in Vorwärts- und Rückwärts-Kombinationen.
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Vom Ursprung des Tarots
Antoine Court – welcher sich selbst Court de Gébelin nannte – behauptete in seinem Buch „Le Monde primitif“, das Tarot basiere sich ursprünglich auf ägyptisches esoterisches Wissen. Diese Idee wurde ebenfalls von dem englischen Okkultisten Edward Alexander Crowley – welcher sich selbst Aleister Crowley nannte – vertreten. Im Jahr 1785 veröffentlichte Alliette dann das Buch „Manière de se récréer avec le jeu de cartes nommées Tarots“. Hierin beschreibt er zum ersten Mal speziell auf das Tarot abgestimmte, methodische Divinationstechniken.
Das Rider-Waite Tarot ist eins der bekanntesten Tarot-Decks, gefolgt vom Thoth Tarot von Aleister Crowley.
Fünf Jahre später versucht sich Alliette mit einer Interpretation des ägyptisch-mythologischen „Buch von Thot“, welches nach dem ägyptischen Gott der Weisheit, Zeit, Schrift, Magie und Mond benannt ist und kraftvolle Informationen enthalten soll. Im selben Jahr, also 1790, gibt er sein eigenes Tarot-Deck heraus – das Etteilla-Tarot. Dieses weicht entscheidend von den bisher bekannten Tarotkarten ab. Diese Abweichungen sind so stark, dass sie ihm von Eliphas Lévi (welcher mit bürgerlichem Namen Alphonse Louis Constant hieß und ein einflussreicher Okkultist seiner Zeit war) die Bezeichnung eines „illuminierten Narren“ einbringt.
Am 12. Dezember 1791 stirbt Alliette in Paris und hinterlässt der Nachwelt die erste systematische Abhandlung über ein Deutungskonzept des Tarots, welches die weitere Entwicklung und Gestaltung der Tarotkarten (z. B. durch Rider-Waite oder Crowley) deutlich beeinflusst hat. Doch nicht nur seine Nachwelt hat Alliette beeinflusst. Seine Abhandlungen über das Kartenlegen (und hier wohl vorwiegend sein Werk über gängige Spielkarten) dürfte die zum Zeitpunkt seines Todes 19-jährige Marie-Anne Lenormand entscheidend mitgeprägt haben.